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Ein paar Zeilen über mich
Wenn ich gefragt werde, was ich mache (damit ist meistens mein Beruf gemeint), brauche ich oft ein paar Minuten zum erzählen. Anschliessend höre ich oft die Frage, wie ich das alles schaffe und ich habe dann meist nur die Antwort, dass ich es gerade deshalb schaffe, weil sich alles, was ich tue, gut ergänzt.
Dieser erste Absatz passt kurz vor dem Jahreswechsel 2023/24 nicht mehr so richtig gut. Nach mehr als zwanzig Jahren, in denen ich mich auf vielen Baustellen getummelt und einige Experimente gestartet habe, konzentriere ich mich heute mehr auf das, was ich heute am liebsten mache. Letztlich orientiere ich mir vor allem daran, für wen und mit wem ich arbeiten will.
Da Leben immer bedeutet Erfahrungen zu machen, habe auch ich ein paar davon machen dürfen. Eine davon ist: Ich will nur mit Menschen arbeiten, die ich mag und die mich mögen. Das klingt für manche vielleicht ein wenig seltsam, gar naiv, aber ich meine es genau so. Und es ist nicht leicht, sondern immer wieder eine echte Herausforderung.
Eine andere beruht auf der Einsicht, dass ich das Professionelle vom Persönlichen nicht trennen kann, oder besser: nicht will. Das sollte nicht missverstanden werden: Ich trenne sehr exakt bei meinen Aufgaben, aber nicht, wenn es darum geht, welche Beziehung ich zu denen habe, mit denen ich arbeite, die ich unterrichten darf, deren Partner ich bin, die ich gerade erst kennenlerne.
Wenn ich eines gelernt habe, dann, wie wichtig Kommunikation ist. Wie wichtig es ist, Menschen zu kennen (und sich Zeit dafür zu nehmen). Wie wichtig es ist, sich klar und fair zu verhalten. Das klingt pathetisch, aber am Ende ist auch dies exakt das, was ich meine. So gesehen ist diese Website der Versuch, sehr offen über das zu sprechen, was mir wichtig ist, was mich bewegt und auch mal darüber, was mich ärgert.
Ich bin Designer und ich habe Gestaltung immer mit der Frage verbunden, warum Menschen nicht aufhören können, die Welt zu gestalten. Was treibt uns an, warum wollen wir Dinge ändern, Gewohntes hinterfragen, woher kommt unser Drang zum (scheinbar) Neuen?
Diese Fragen führen irgendwann fast zwangsläufig dazu, welchen Sinn, welche Verantwortung, welches Ziel wir mit dem verfolgen, was wir tun.
Ein kluger Satz von Spinoza lautet: Nicht weil eine Sache gut ist, begehren wir sie. Sondern weil wir sie begehren, erscheint sie uns gut.
Und die Frage, was gut, was wichtig und was richtig ist, wird vielleicht immer bedeutender in einer Zeit, in der die Zeit selbst und die Ressourcen unseres Lebens immer knapper werden. Wer an dieser Stelle gedanklich aus dem Text aussteigt, weil er einen heillosen Weltverbesserer vermutet, der soll wissen, dass ich mich am Ende immer als Unternehmer verstanden habe und heute mehr denn je verstehe, auch im Sinne des eigenen Vorteils. Ich hatte das Glück, eine Menge Fehler machen zu dürfen, so dass ich heute mehr Lust auf Gemeinsamkeit, mehr Freude am Teilen empfinde und nicht zuletzt auch daran, Andere bei ihren Zielen zu unterstützen. Und seltsam, ich mache dabei die Erfahrung, dass es mir damit immer besser geht.